Das klassische Sonntagsei. Wer kennt es nicht. Woher dieser Brauch kommt, ist sicherlich auch eine sehr interessante Frage, aber deren Beantwortung würde den Rahmen dieses Blog-Beitrags sprängen. Deshalb bleiben wir beim Ei als Ei für den Hund und nicht für den Sonntag, also sozusagen beim "Hunds-Ei".
Eier liefern dem Hund unter anderem essenzielle Amino- und Fettsäuren, Vitamin A und D, B-Vitamine (B12, B1 und B6) und das für das Ei allseits bekannte Biotin.

Eier bzw. das rohe Eiklar enthält aber auch ein Protein namens Avidin und einen Trypsinhemmstoff.
Avidin ist dazu in der Lage, Biotin zu binden, was dazu führt, dass es dem Körper nicht mehr zur Verfügung steht. Die mögliche Folge: Biotinmangel. Trypsin ist ein Enzym, dass Eiweiss spaltet. Im rohen Eiklar ist ein Stoff enthalten, der dieses Enzym hemmt und so die Eiweissverdauung stört. Beide Stoffe können durch Kochen bzw. Erhitzen inaktiviert werden.
Mit anderen Worten: Wenn du deinem Hund ein ganzes Ei verfüttern möchtest, musst du es kochen oder anderweitig erhitzen (z.B. braten). Nur das Eigelb darfst du roh verfüttern, das Eiweiss bzw. Eiklar darfst du aus den oben beschriebenen Gründen nicht roh an deinen Hund verfüttern.
Fütterungspraxis: Einem gesunden erwachsenen Hund, der bereits mit hochwertigem Eiweiss wie Fleisch gefüttert wird, kannst du 1 bis 2 mal pro Woche gekochte Eier ohne Schale anbieten, dabei ist mit ein bis zwei Eier pro 10kg Körpergewicht pro Woche zu rechnen. Selbstverständlich kannst du die Eier auch als Spiegel- oder Rührei anbieten. Guten Appetit!
PS: Alles gut, meine Hand lebt noch... ;-)
Quellen:
Beulen, Christiane/Kriwaczek, Sylke. Napf-Ideen - Futterergänzungen für ein gesundes Hundeleben: Einfache Zutaten zur Unterstützung von Immunsystem, Verdauung, Bewegungsapparat - für alle Fütterungsarten, eBook, Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Company KG, 2024.
Dillitzer, Natalie: Trends in der Ernährung von Hund und Katze, in: Tierärztliche Ernährungsberatung: Diätetik und Fütterung von Hunden, Katzen, Reptilien, Meerschweinchen und Kaninchen, Dillitzer, Natalie, 2. Auflage, eBook, München: Elsevier Urban & Fischer Verlag, 2012.
Jobi, Anke: Clean Feeding: Hunde natürlich füttern, eBook, Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, 2019.
Till, Charly/Engler, Janosch. Gesundes Hundefutter selbst gemacht: Die 55 besten Rezepte. München: Riva, 2019.
Zentek, Jürgen: Ernährung des Hundes: Grundlagen - Fütterung – Diätetik. Begründet von Helmut Meyer, 9., aktualisierte Auflage, eBook, Stuttgart: Georg Thieme Verlag, 2022.